Vortrag von Pfarrerin i. R. Sibylle Biermann-Rau (Tübingen)
19. November 2019
Reinoldinum - 19.00 Uhr
Schwanenwall 34, Dortmund
Elisabeth Schmitz (1893-1977; Foto links) ist die lange unbekannt gebliebene Berliner Studienrätin, die im „Dritten Reich“ ihre Bekennende Kirche zur Solidarität mit den Juden aufrütteln wollte. Seit der Jahrtausendwende wird es öffentlich, dass sie nicht nur bedeutende Briefe an die Kirchenmänner Barth und Gollwitzer geschrieben hat, sondern die Verfasserin der Denkschrift von 1935/36 „Zur Lage der deutschen Nichtarier“ ist. Diese gilt heute vielen als das bedeutendste Dokument des Protests auf evangelischer Seite gegen die Judenverfolgung im „Dritten Reich“. Auch ihre persönlichen Konsequenzen, Juden Asyl zu gewähren und nach der Reichspogromnacht den Schuldienst zu quittieren, sind außergewöhnlich.
Sibylle Biermann-Rau porträtiert das Leben und Wirken von Elisabeth Schmitz und stellt es in den historischen Zusammenhang. Auch fließen ihre Gespräche mit Pfarrerin i.R. Dietgard Meyer in die Darstellung mit ein. Als ehemalige Schülerin und spätere Freundin von Schmitz ist sie die Zeitzeugin.
Sibylle Biermann-Rau war jahrzehntelang als Gemeindepfarrerin und zuletzt als Referentin beim Dekan in Reutlingen/Württemberg tätig. Ihre Beschäftigung mit der Judenverfolgung im „Dritten Reich“ führte 2012 zu einer ersten Publikation „An Luthers Geburtstag brannten die Synagogen-eine Anfrage“. 2016 erschien die Biografie: „Elisabeth Schmitz –wie sich die Protestantin für Juden einsetzte, als ihre Kirche schwieg.“ Seitdem auch rege Vortragstätigkeit. Sibylle Biermann-Rau lebt seit neuestem im Ruhestand in Tübingen.
In Kooperation: Ev. Bildungswerk Dortmund, Ev. Stadtkirche St. Petri, Schulreferat des Ev. Kirchenkreises Dortmund, Auslandsgesellschaft.de e.V., Volkshochschule, Gleichstellungsbüro der Stadt Dortmund, Mahn- und Gedenkstätte Steinwache